Freitag, 18. April 2008

Vornamensänderung -> Bürokratie, Bürokratie....

Jetzt habe ich ein paar Wochen nichts mehr von mir hören lassen, da wird es Zeit dass ich mal wieder was schreibe.

Am 20. hatte ich nun endlich die Aussage, dass der Vornamensänderungsbeschluss gefasst wurde. Es dauerte dann noch bis Montag bis ich den Beschluss in der Hand hatte, weil ich über die Feiertage bei meiner Familie war.
Darin steht im wesentlichen, dass mein Vorname geändert wird, dass ich als Antragsteller die Kosten des Verfahren trage (wenn da nicht die Prozesskostenhilfe wäre) und das der Geschäftswert des Verfahrens auf 3000€ festgesetzt wird (Ganz schön teuer so ein neuer Name). Dann kommt eine umfangreiche Begründung, warum meinem Antrag nur stattgegeben werden konnte inkl. der Aussage Auch das Gericht hat bei der persönlichen Anhörung des Antragstellers ... die Überzeugung gewonnen, dass der Antragsteller eine Frau sein will und bleiben wird

Nun hab ich also was ich wollte. Endlich den Namen, den ich mir verdient habe. Schwarz auf Weiß amtlich beurkundet. Einen weiblichen Name, und alle damit verbundenen Rechte und Pflichten. Den kann mir keiner mehr nehmen. Das habe ich natürlich auch erstmal gefeiert; ganz fassen kann ich es aber immer noch nicht. :)

Jetzt ging erstmal die Rennerei los. Als erstes zur Krankenkasse, wo die Sachbearbeiterin ausnahmsweise direkt mal freundlich war.
Dann ab in den Zug nach Zschopau (meinem Geburtsort) aufs Standesamt, wo man mich nach einem Telefonat mit dem Gericht darauf hinwies, dass der Beschluss noch nicht rechtskräftig sei, da ich noch zwei Wochen Einspruchsfrist hätte. Ärgerlich, da hab ich den Beschluss in der Hand und musste noch warten. Um die Zeit zu verkürzen habe ich gleich ein Schreiben verfasst und auf Rechtsmittel verzichte - Allerdings war das für das Gericht uninteressant, da das Gericht selber und die Staatsanwaltschaft (als Vertreter des Öffentlichen Interesses) ebenfalls diese zwei Wochen Einspruchsfrist haben. Und da die Zustellung des Beschlusses an einem Karsamstag war ging die Frist nun bis zum Montag dem 7.April. Jeder der mich kennt, weiß wie ich warten hasse...

In der Zwischenzeit war ich allerdings nicht untätig. Ich hab den vorläufigen Beschluss noch an weitere Stellen geschickt. Und habe auch schon nach wenigen Tagen meine neue Versichertenkarte bekommen, allerdings war die Anrede im entsprechendem Brief noch die alte. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts habe ich allerdings das Recht auf die korrekte weibliche Anrede (siehe http://www.ivtf.de/51.htm), was ich der AOK mitteilte, die sich wiederum damit entschuldigte/rausredete, dass die Sozialversicherungsnummer noch nicht geändert sei. Wenig später kam dann auch mein neuer Sozialversicherungsausweis - hier war nur der Vorname geändert, aber die Nummer die alte, und damit männlich. Die habe ich auch gleich nochmal darauf hingewiesen und gebeten mir eine neue Nummer auszustellen, aber das dauert halt auch ein paar Wochen.
Ach, und was habe ich noch gemacht? Der Aok noch einen leicht aggressiven Brief geschrieben, sie mögen doch endlich die Nadelepilation bewilligen (und mich ein wenig über den an den alten Namen adressierten Widerspruchsbescheid geärgert - Ablehnung der Laserepilation.) Wegen der Psychotherapie habe ich die AOK vor dem Sozialgericht verklagt.

Bei einem Anruf beim Gericht an diesem Montag erfuhr ich, dass der rechtskräftige Beschluss rausgegangen wäre, allerdings nicht an mich sondern nur ans Standesamt meines Geburtsortes. Dienstag bin ich dann gleich hingefahren und habe meine neue Geburtsurkunde bekommen - leider steht da wie erwartet "männlichen Geschlechts" drauf, wofür sich die Standesbeamtin bei mir entschuldigte - so komisch kam ihr dass vor.
Zurück in Chemnitz, war ich gleich noch beim Bürgeramt und beantragte den neuen Personalausweis. Irgendwie sind die nicht gleich auf die Idee gekommen, dass sie den Gerichtsbeschluss brauchen könnten. Den muss ich nun hinschicken, auch wegen der Auskunftssperre , die sie doch bitte für mich einrichten sollen. Ich hab ja keine Lust, dass irgendjemand (zum Beispiel die Kirche) der da was abfragt die Diskrepanz vom Vornamen zum gespeichertem Personenstand auffällt.

Mein letzter bürokratischer Anlauf war meine Anfrage bei der Sächsischen Bildungsagentur (Bevor Roland Berger in Sachsen einen Besuch abstattete nannte man das Schulamt), wegen der Änderung meines Abiturzeugnisses. Als übergeordnete Behörde sind die ja zuständig, nachdem mein ehemaliges Gymnasium geschlossen wurde. Dort wurde behauptet sie könnten aufgrund eines Urteil des Oberverwaltungsgerichts Hamburg (20.01.1995, Az.: Bf III 36/94) nur eine Ersatzurkunde auf Ihren neuen Vornamen ausgestellt werden, aus welcher der Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung hervorgeht Dieses Urteil konnte ich nirgendwo im Internet finden. Und nicht einen einzigen Verweis darauf (Dieser Beitrag wird der erste sein) Finden konnte ich nur ein Urteil des LAG Hamm ( v. 17.12.1998 - 4 Sa 1337/98; DB 1999, 1610; NZA-RR 1999, 455) das Arbeitgeber verpflichtet, Arbeitszeugnisse korrekt mit altem Datum neu auszustellen. Analoges müsste doch auch für Schulzeugnisse gelten.
Da werde ich nächste Woche noch Überzeugungsarbeit leisten müssen...


Nun, dass soll es erstmal gewesen sein für heute, bald gehts weiter, mit allem.. ;)

ganz liebe grüße, *knuddel*
kalyope

Donnerstag, 20. März 2008

Oh Happy Day :)

Heute mittag habe ich mal beim Amtsgericht angerufen und erhielt die Information, dass ich seit gestern offiziell meinen neuen Vornamen habe :)

Ich könnte die ganze Welt umarmen *grinsendundtanzenddurchdiegegendspring*


kalyope

Montag, 17. März 2008

Psychotherapie-Kostenübernahme-FRUST II.

Nachdem die AOK Plus Widerspruchsstelle meinen Widerspruch unter fadenscheinigsten Gründen zurückgewiesen hat, die man nur damit erklären kann, das der betreffende Sachbearbeiter versucht mich einzuschüchtern, und ihm die reale Bewertung meines Falles völlig egal ist; versuchte ich eine Neubearbeitung zur erreichen.
Da hab ich dann auf formale Fehler und nicht bzw. nicht korrekt berücksichtigte Sachverhalte verwiesen. Darauf verwiesen, dass die Sexualpsychologie der Fachbereich ist, in dem die Transsexualität behandelt wird - und dass die psychotherapeutische Betreuung nach den deutschen Behandlungsstandards bis zur Op vorgesehen ist; dass der Krankheitswert meiner Transsexualität durch die AOK bereits anerkannt wurde, und dass ich noch immer eine Einbeziehung des Medizinischen Dienstes fordere.
(Wortlaut: WiderspruchWiderspruchx (pdf, 43 KB))

Nun bekam ich dieses Wochenende bereits eine Antwort vom Herrn Ewald: Sehr geehrter Herr *******,

nach §44 SGB X ist ein rechtswidriger nicht begünstigender Verwaltungsakt mit Wirkung für die Vergangenheit zurückzunehmen, soweit es sich im Einzelfall ergibt, dass bei Erlass eines Verwaltungsaktes das Recht unrichtig angewandt oder von einem Sachverhalt ausgegangen wurde, der sich als unrichtig erweist.

Ihr Schreiben vom 11.03.2008 wurde als Überprüfungsantrag nach dieser Vorschrift gewertet und eine erneute Prüfung der Sache vorgenommen.

Eine anderslautende Entscheidung kann allerdings nicht getroffen werden.

Selbstverständlich werden wir nach der offiziellen Vornamensänderung die weibliche Anrede gebrauchen.

Freundliche Grüße

Thorsten Ewald


Der Brief war datiert auf den 13.März 2008. Mein Brief war datiert auf den 11.März - Abgeschickt habe ich ihn allerdings erst am frühen Nachmittag des 12. Märzes. Das heisst, Herr Ewald hatte den Brief, wenn die Post sehr schnell war erst vormittags an dem Tag, an dem er mir schrieb, "dass eine erneute Prüfung der Sache vorgenommen wurde". Er behauptet also, dass der Widerspruch, der von einem Ausschuss geprüft wurde, innerhalb von wenigen Stunden hätte erneut vollständig geprüft werden können. Da kann man doch einfach nur davon ausgehen, dass das Ganze schlichtweg gelogen ist. Den Inhalt des Briefs wird er gar nicht richtig gelesen geschweige den verstanden haben - das ist noch die freundlichste Deutung.
Man sieht jedenfalls mal wieder richtig gut, dass man sich bei der AOK Plus nicht im geringsten um das Wohl der Versicherten kümmert und stattdessen nur versucht die lästigen Kostenverursacher loszuwerden.

Wenn mir nichts superschlaues juristisches mehr einfällt, dann bleibt mir halt wirklich nur noch der Weg über das Sozialgericht.


lG,
kalyope


>>>>>>>>>
EDIT am 20.02.2010:

GEGENDARSTELLUNG:
Thorsten Ewald nannte es unverschämt, dass ich ihn unter einem Pseudonym als Lügner darstellte. Er sagte zu meiner Anwältin dass ich doch dies aus dem Netz nehmen solle.


Mein Kommentar dazu:
Ich habe mich dazu verpflichtet gesehen diese Gegendarstellung hier noch mit reinzustellen. (auch wenn der Blog schon lange still liegt) Ich hätte auch seinen Namen entfernen können, und bin auch gern noch bereit dazu - wenn Herr Ewald mit mir persönlich reden würde (und nicht so als wäre ich nicht im Raum) - oder mir wenigstens erklären würde was an meiner Aussage falsch ist.

Freitag, 7. März 2008

Psychotherapie-Kostenübernahme-FRUST

Gerade geht es mir eigentlich recht gut, das meiste läuft recht gut, meine Vornamensänderung ist bald komplett durch, und ich hab morgen was richtig schönes vor.

Doch nun kam wieder einmal der Hammer. Diesmal in Form eines Briefes der Widerspruchsstelle der supertollen AOK Plus, adressiert an einen "sehr geehrten Herrn *******"
Darin stand in etwa, dass ein Widerspruchsausschuss den Sachverhalt erneut geprüft hätte, und nun endgültig ablehnt.
Dabei wieder die Argumente, dass der Krankheitswert nicht wirklich erwiesen wäre (obwohl die AOK den Krankheitswert zb. bei der Bewilligung der Logo schon bestätigt hat) und dass die Therapie keine Richtlinienpsychotherapie wäre, und demzufolge nicht bewilligt werden könnte. Man könnte das von einem Gutachter prüfen lassen, was meine behandelnde Ärztin (die ist nur Psychotherapeutin) angeblich abgelehnt hätte - wovon ich absolut keine Kenntnis habe.
Am Schluss stand dann noch drin, dass ich innerhalb von einem Monat den Bescheid vom Sozialgericht Chemnitz überprüfen lassen könnte.

Wer es mag, kann das Schreiben auch hier komplett als pdf lesen:



Nun werde ich wohl vors Gericht gehen müssen, um sowas simples wie eine Psychotherapie genehmigt zu bekommen, die allgemein als Vorraussetzung zur Behandlung meiner TS gesehen wird!
Ich kann also allen Transsexuellen nur raten niemals zur "AOK Plus, der Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen" zu wechseln bzw. davon weg zu wechseln. Die haben kein Interesse an der Gesundheit ihrer Versicherten, die machen krank!


lG,
kalyope



Nachtrag: Bei dem selben Sachbearbeiter der Widerspruchsstelle liegt ebenfalls mein Widerspruch über die Ablehnung der Laserepi, aber da geht es nur die Methode, nicht um die generelle Krankheitswertigkeit, die bereits durch den MDK anerkannt wurde

Mittwoch, 5. März 2008

Seltsame Ideen zur Haarentfernung

Haarentfernung - das ist für nahezu alle Transfrauen eine extrem nervige Angelegenheit. Jede will ja ihre doofe Behaarung zumindest im Gesicht und auf der Brust wegbekommen.

Zupfen bringt da ja nicht viel, verbraucht viel Zeit, und man hat nur ganz kurz Ruhe, nach einer Weile tut es auch nicht mehr weh.
Ein Epiliergerät dürfte im Gesichtsbereich sehr schmerzhaft sein, für den restlichen Körper mags gehen, auch wenns nur begrenzt hilfreich ist. (mit einem mal epilieren in der Woche habe ich die Brustbehaarung inzwischen sehr gut im Griff)
Enthaarungscreme, auf der Basis eines Wirkstoffes gegen die Schlafkrankheit, funktioniert nur so lange man es verwendet, ist sehr teuer, bei einem Drittel aller Frauen funktioniert es gar nicht, und sehr häufig gibt es Nebenwirkungen.
Bleiben dann nur fürs einigermaßen dauerhafte nur verschiedene Lasertypen, verschiedene IPL-Modelle, und die Nadelepilation.
Wo sich wieder die Frage stellt wie man es finanzieren soll (worüber ich ja schon einiges geschrieben habe)

Nun verwenden die meisten Kosmetikstudios bzw. Ärzte die es anbieten, Laser oder IPL. Die dunklen Haare bekommt man damit recht gut weg, sehr helle und weiße haare fast gar nicht.

Heute wurde ich nun angerufen von der örtlichen Vertreterin einer großen Franchise-Haarentfernungs-Kette, die mir unbedingt ihr IPL-System schmackhaft machen wollte. Sie war so ehrlich zuzugeben, dass es sehr schwierig ist mit hellen Haaren, auch wenn ihr Modell selbstverständlich viel moderner und besser ist.
Um das Problem mit den hellen Haaren zu lösen hatte sie eine grandiose Idee: Einen Melanin-Rest-Verstärker
Das Zeug wirkt so, dass es das Melanin in den Haaren erhöhen soll, damit sie dunkler werden, und damit besser mit dem IPL zu treffen.
Dafür muss man das 4 Wochen vor der Behandlung morgens und abends mehrfach auf die zu behandelnde Region aufsprühen.
Also eine echt effiziente Methode ;) - ich müsste jeweils vier Wochen lang mit Bart bzw. zunehmend dunkler werdendem Bartschatten rumlaufen, um die Chance zu haben wenige Haare mehr bei einer Behandlung wegzubekommen
Also sehr effizient ;)


lG,
kalyope

Montag, 3. März 2008

Selbsthilfegruppe Chemnitz

Ein kleines Update zur Transssexuellen Selbsthilfgruppe in Chemnitz.

Neben unserem offenen Treff am ersten Donnerstag im Monat, von 18-20h in den Räumen der Aids-Hilfe Chemnitz (Karl-Liebknecht-Straße 17b, 09111 Chemnitz)

besteht jetzt auch die Möglichkeit, sich bei Bedarf jeden Dienstag (bzw. 14tägig) nach 17:00 in den Räumen des different people
(Wiesenstrasse 10, 09111 Chemnitz) zu treffen.


Für weitere Fragen und nähere Informationen könnt ihr euch an ts_shg.chemnitz@yahoo.de wenden.

Liebe Grüße,
kalyope

Krankenkassen-Bürokratie IV. und Aktuelles

Ich möchte wiedermal ein paar Zeilen von mir hören lassen.

Erstmal zum unangenehmen, zur Krankenkassen-Bürokratie. Einige Zeit lang hatte man sich bei der AOK Plus stark in Schweigen gehüllt. Das einzige was ich Anfang Februar erhielt, war ein Schreiben, dass mein Widerspruch zur Ablehnung der Kostenübernahme für Psychotherapie an die Widerspruchsstelle weitergeleitet wurde. Von da habe ich noch nichts wieder gehört.
Irgendwie werde ich das wohl letztlich schon durchbekommen, da meine TS ja schon einmal von Seiten der AOK als krankheitswertig anerkannt wurde.

Offen war ebenfalls noch nach über acht Wochen Bearbeitungszeit mein Widerspruch wegen der Ablehnung der Laserepilation bzw. meine Beschwerde (darüber dass man bei der AOK einfach einen Teil von Anträgen ignoriert). Da habe ich dann nochmal nachgehakt, geschrieben das es um den Widerspruch geht, nochmal nach einer Begründung gefragt, wieso man mich ignoriert und ein weiteres Mal angefragt, ob es denn nun im Raum Chemnitz einen Hautarzt gibt, der Elektroepilation anbietet (wie von der Sachbearbeiterin indirekt behauptet).
Eine Woche später kam dann auch gleich eine Antwort, dass es für MDK und Team Reha/Vorsorge "keinerlei neue Gesichtspunkte (gäbe), um eine Kostenübernahme für eine Kombination von (beginnender) Laserepilation mit anschließender Nadelepilation zu rechtfertigen." Und das das Ganze zur Widerspruchsstelle weitergeleitet worden wäre. Dann schrieben sie noch, dass es "nicht bekannt und auch nicht möglich" wäre festzustellen, ob im Raum Chemnitz ein Dermatologe Elektroepilation anbietet.
Jetzt weiß ich erstmal nicht, wie ich da jetzt weiter verfahren soll. Ich hab nicht die geringste Ahnung was ich von der Widerspruchsstelle erwarten soll.
Jetzt alle Dermatologen im Raum Chemnitz durchzutelefonieren, und bei jedem nachzufragen, ob sie Nadelepilation anbieten halte ich für ziemlich sinnlos, die sind doch alle so stark überlastet, das es niemals schaffen könnten 200 bis 400h Stunden für eine Patientin aufzubringen. Es ist auch schon schwer genug ein Kosmetikstudio zu finden, was noch Nadelepi anbietet - Die arbeiten heute fast alle nur noch irgendeiner Art IPL, weil, wie mir eine Kosmetikerin schrieb, "bei einer Elektroepilation das Risiko von Hautirritationen bis hin zu Narbenbildung wesentlich höher liegt." Aber was soll ich den machen? Irgendwie muss ich das Zeugs im Gesicht doch wegbekommen. Ich denke mir, ich werde mir einfach mal einen Kostenvoranschlag von einem Kosmetikstudio das Nadelepi anbietet holen, und den einfach mal bei der Kasse einreichen.

Den dritten Teil der Krankassenbürokratie, die Bewilligung der Logopädie amüsiert mich eher, als das es mich ärgert. Nach der zweiten Verordnung muss die Krankenkasse bzw. der MDK, die Kostenübernahme bewilligen. Nachdem man beim dritten Mal die Rekordzeit von nur 11 Wochen dafür benötigte musste man bei vierten Mal das ganze Bewilligungsverfahren gleich nochmal komplett durchziehen.
Auf meine Anfrage, wie lang das den diesmal dauern würde, und warum über den selben Sachverhalt erneut langatmig entschieden werden müsste, reagierte die Sachbearbeiterin leicht ungehalten, dass sie ja erst am 21. Januar die Befunde erhalten hätte, und dass die vorhergehende Bewilligung nur von der AOK Sachsen als Einzelfallentscheidung genehmigt wurde.
Es ist schon irgendwie lustig, wenn man Mitte Januar Befunde anfordert, die man schon seit Ende November auf dem Schreibtisch liegen hat, und viele Wochen lang über den selben Befund entscheidet über den man schon Wochenlang entschieden hat. Da fragt man sich natürlich wirklich was das soll, als ob meine Stimme durch die Transsexualität Anfang Dezember 2007 behandlungsbedürftiger wäre als Ende November 2007 ;) (auf meine Nachfrage deswegen reagierte die Sachbearbeiterin gar nicht mehr, das wäre dann wohl doch zu peinlich...) Nun ja, bei den Krankenkassen scheint man sehr viel Geld für unnötige Bürokratie übrig zu haben.
Übrigens dauern laut meiner Logopädin solche Bewilligungsvorgänge für Wiederholungsverordnungen bei mir deutlich länger als allen anderen Patienten, bei allen anderen Kassen. Da ist es nur gut, dass die AOK bis zum Bescheid durchgeführte Sitzungen in jedem Falle (so langsam wie man bei meiner Krankenkasse ist - eben alle zehn) bezahlen muss.



Nun was sehr erfreuliches: Mit meiner Vornamensänderung geht es vorwärts. Letzte Woche habe ich mich telefonisch bei der zuständigen Justizsekretärin erkundigt. Die sagte mir, dass mein zweites Gutachten gut angekommen wäre, und meine Akte nun bei der Staatsanwaltschaft (Dem Vertreter des öffentlichen Interesses in Sachsen) ist, was etwa 14 Tage oder drei Wochen dauern würde.
Im schlimmsten Falle könnte das also noch etwas länger dauern, und der Richter mich vielleicht noch zu einer zweiten Anhörung bestellen; ansonsten wäre meine Vornamensänderung in wenigen Wochen - aber sehr wahrscheinlich vor meinem Geburtstag abgeschlossen.
Das sind echt gute Aussichten. Es wurde ja auch langsam Zeit, dass ich endlich den Namen bekomme den ich mir verdient habe, vor allem nachdem der alte Name nur noch eine dunkle Erinnerung wäre, wenn ich den nicht hin und wieder irgendwo lesen müsste.
Und es ist eine wichtige Voraussetzung, um weiter zu kommen mit meinem Alttagsleben - Ausbildung, beruflicher Zukunft usw. über die ich mir derzeit eine menge Gedanken mache.


Und noch was zum Schluss: Nein, ich bin nicht hochbegabt. Auch wenn manche seltsamen Intelligenz-Tests im Internet dies behaupteten, und ein kurz-Test bei meiner Psychotherapeutin den Verdacht nährte - laut SPM-Test bin ich etwas unterhalb der Schwelle zur Hochbegabung.
Das ist wohl auch besser so, wenn man transsexuell ist - denn dann könnte es so richtig schwierig werden, und die Krankenkasse mit der Begründung sämtliche Behandlungen verweigern, denn es könnte ja sein, dass die TS gar nicht das Hauptproblem wäre, ...man müsste erstmal auf ein Hochbegabtenzentrum, bevor die Krankenkasse überhaupt was genehmigt.
Da greift man sich mal wieder an den Kopf....


Nun, das solls erstmal gewesen sein für heute von mir
Ich knuddel euch alle,
kalyope

Dienstag, 12. Februar 2008

Gutachten durch / Angriff vom Norovirus

Vergangenen Donnerstag hatte ich nun den Zweitgutachtertermin bei Dr. Weller. Das lief alles recht problemlos ab. Ein kurzer Termin, bei dem ich meinen Lebenslauf zur Transsexuellen Entwicklung überreichte ebenso wie die Befunde meines Gynäkologen und der Genetik (zum Ausschluss von Intersexualität) Dann wurden mir noch einige Fragen gestellt bezüglich Familie, Studium, Freundschaften usw bzw. zur Behandlung usw.
Nach diesem Gespräch was keine dreiviertel Stunde dauerte, meinte der Gutachter dass er nun alles hätte um jetzt das Gutachten anzufertigen. Hoffentlich macht der das schnell und das Gericht beeilt sich ebenfalls, damit die VÄ bald durch ist.

Dr. Weller hat aber auch einiges behauptet, was so nicht stimmt. So zum Beispiel dass meine eigentlich beauftragte Zweigutachterin angeblich keine wäre (weil er sie nicht kannte) und dass man den neuen Namen offiziell vor der Vornamensänderung noch nicht benutzen dürfte - was so ebenfalls nicht stimmt - es ist nur Verboten wenn der neue Name in betrügerischer Absicht eingesetzt wird - etwa wenn es Geldgeschäfte geht.(vgl. http://www.geocities.com/ts_de_forum/msa.html#16 )
Und dann war es noch sehr seltsam als er mich auf die Hormontherapie ansprach. Er war sehr verwundert darüber, dass ich täglich 25mg Androcur zu mir nehme - und meinte, dass Androcur zu stark leberbelastend wäre, und er deshalb das erst nach der Ga-Op verschreiben würde. Da fragt man sich natürlich schon was es soll einen Testosteronblocker zu verschreiben, wenn es keine Testosteronfabriken mehr im Körper gibt. Nun ja... wenn er meint...


Momentan geht es mir gerade nicht so prickelnd - mich hat es nämlich heute Nacht erwischt mit Erbrechen und Durchfall. Ich habe auch Kopfweh, friere ein wenig und bin ziemlich schlapp. Nachdem vor zwei Tagen mein Vater dasselbe hatte und mein kleiner Bruder heute auch erkrankt ist gehe ich davon aus, dass das wohl wieder mal der Norovirus ist. So unangenehm wie das ist wird das hoffentlich so schnell wieder weggehen wie es gekommen ist.

so, jetzt kuschele ich mich wieder in mein Bett...
Liebe Grüße,
kalyope

Samstag, 26. Januar 2008

Aktuelles

Seit letzten Montag habe ich noch etwas über den vom Gericht beauftragten Gutachter herausfinden können.
Tatsächlich ist dieser Mann schon sehr lange im Ruhestand, und soll da immer noch Gutachten gemacht haben. Allerdings schon lange nicht mehr unter der vom Gericht angegebenen Adresse (die auch noch falsch war).
Weiter hörte ich, dass er seit Anfang 2006 schon keine Gutachten mehr macht. Nur ich muss halt ein Amtsgericht erwischen, was so uninformiert ist, dass es das noch nicht mitbekommen hat.

Nun hat sich das Gericht aber dazu durchgerungen als zweiten (vierten) Gutachter Dr. Weller in Dresden zu beauftragen.
Da weiß ich wenigstens, dass er tatsächlich auch als Gutachter arbeitet und existiert; ich hab ihn ja immerhin schon mal kurz gesehen.

Hoffentlich geht es jetzt schnell.

*knuddel*,
kalyope

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